Dienstag, 11. Februar 2014

Mein Sudeck - Eine never ending Story *Hannover*

Meine never ending Story *Hannover*

Ich meine es war der 21 Oktober 2013...Es ist 8.50 Uhr, Mama und ich stehen am Göttinger Bahnhof und warten auf unseren Zug der um 9.06 Uhr fahren soll, denn um 10 Uhr ist der Termin im Friederikenstift. Wir haben an dem Morgen den Luxus mit dem ICE erster Klasse zu fahren. Nein, nicht weil wir im Lotto gewonnen haben, sondern weil es das günstigste Angebot war. Zwei Personen erster Klasse für Hin- und Rückfahrt 78€. Um 9.50 Uhr stehen wir dann vorm Bahnhof und suchen uns ein Taxi. Ich freu mich...Hannover! Zugegeben, auf den Termin im Friederikenstift hätte ich wunderbar verzichten können, aber auf die vielen Geschäfte freu ich mich. Besonders auf den Primark!

Mit etwas Verspätung, da der Taxifahrer nicht wusste, wo der Friederikenstift war, kommen wir dann auch endlich mal an. Vor dem Krankenhaus steht ein junger Mann, der mich ganz interessiert anguckt, da ich aber keine Zeit habe, gehe ich einfach an ihm vorbei und steure die Anmeldung an. Toll, da ist jemand drin, also wieder warten! Plötzlich steht der junge Mann den ich vor dem Krankenhaus gesehen habe neben mit und spricht mich an. Stimmt...ich sollte in Hannover den jungen Mann von Recuris treffen, der in Zukunft für mich zuständig ist...das war dann also Herr Schaaf von Recuris. Also haben wir dann mit 3 Leuten vor der Anmeldung gewartet. Da sah ich plötzlich Herrn Wiechmann die Treppe hochrennen. Man hätte ja wenigstens Hallo sagen können! Ah, die Anmeldung ist frei...ich wollte grad reingehen, als mein Rehaberater wieder runtergerannt kam "Guten Morgen Frau Schinkel, wir warten oben schon alle auf sie!" Hä? Wer ist denn alle? Ich melde mich dann doch schnell an, und folge dann Herrn Wiechmann nach oben. Im Schlepptau Mama und Herr Schaaf.

Oben angekommen warteten schon die Spezialisten und ergo und Physiotherapeuten auf mich. Dort saßen also schon vier Leute, die auf mich warteten. Das wusste ich nicht und kam mir etwas veralbert vor. Dementsprechend stieg auch mein Wutpegel. Es war schwierig für alle einen Sitzplatz zu finden, denn Mama, Herr Schaaf, Herr Wiechmann und ich mussten ja auch noch einen Platz finden. Da saßen wir also...ich und sieben andere,zum Teil wildfremde Menschen. Alle sind wegen mir da...Fühlen sich so die Stars? Nun gut...die Ärztin fragte mich ein paar Sachen und fummelte an meiner Hand rum. Bislang war die Stimmung freundlich...doch dann sagte sie "Da kann man nicht mehr viel machen. Die Empfehlung ist eine stationäre Therapie in einer Klinik für psychosomatische Probleme oder versteifen" Moment, Moment...wie war das? Versteifen? Ich bin 25, da wird gar nix versteift! Und das ich nicht noch mal in eine stationäre Reha gehe, hab ich meinem Rehaberater mehr als deutlich klar gemacht! Und jetzt kippte die Stimmung komplett...Mama und ich wechselten einen Blick und kurz darauf ging es hoch her. Ich giftete die Ärztin an und ging meinem Rehaberater beinahe an die Gurgel. Mama machte das gleiche...ich bin halt ihre Tochter! Irgendwann wurde dann geschlichtet...Ich und meine beiden Begleiter gingen vor die Tür und Herr Wiechmann sprach noch mal alleine mit der sogenannten Spezialisten. Herr Schaaf muss einen tollen ersten Eindruck von mir gehabt haben. Aber egal! Auf dem Flur schimpften meine Mutter und ich so laut das die anderen Patienten vermutlich schon Angst bekommen haben, aber auch das war egal. Die Ärztin fragte mich während des Streits, warum ich denn überhaupt hieher gekommen bin? Ja, das ist eine gute Frage! 

Irgendwann kam dann Herr Wiechmann wieder und setzte sich mit uns in eine ruhige Ecke und versuchte mir noch mal zu erklären, was die Ärztin meinte. Hallo? Ich habe es an der Hand, nicht am Kopf oder an den Ohren. Ich hab das schon verstanden! Ich sollte es mir doch noch mal überlegen. Aber wenn ich nicht will, kann man mich nicht zwingen. Wir haben dann noch eine Weile dort gesessen und uns unterhalten. Und um 11 Uhr war dann alles vorbei. Mama und ich sind dann in die City gegangen und haben erst mal was gegessen.Unsere Laune besserte sich dann auch wieder. Frisch gestärkt konnte die Shoppingtour dann beginnen. Mama wollte zu Gerry Weber und ich zu Primark. Um 17 Uhr standen wir dann vollgepackt wieder am Bahnhof und wollten nach Hause. Uns taten die Füße weh und bei so vielen Tüten, die wir zu tragen hatten, taten uns auch irgendwann die Arme weh. Natürlich...der ICE hat eine halbe Stunde Verspätung. Aber irgendwann am Abend fuhr der Zug dann in den Göttinger Bahnhof ein. Schnell ab zum Auto und dann Richtung Heimat. Zu Hause angekommen wurde dann erst mal gegessen und Tüten ausgepackt.

  
Auch wenn der Morgen nicht so verlaufen ist, wie ich es mir erhofft habe...Die Shoppingtour hat Spaß gemacht und mich auch wieder versöhnlich gestimmt. Hannover liebe ich natürlich auch weiterhin. Schöne Stadt, tolle Einkaufsmöglichkeiten. Perfekt!

Die BG ließ allerdings nicht locker. Sie pochten auch die Therapie...So führte mich mein Weg ein paar Monate später nach Bad Pyrmont....